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Reisegewerbekarte

Wer ein Reisegewerbe betreiben will, benötigt dazu eine Erlaubnis, die sogenannte Reisegewerbekarte. Zum Reisegewerbe gehören z. B. Schausteller, Handelsvertreter (Tür-zu-Tür-Geschäft) und Straßenhändler.

Zum Onlineantrag einer Reisegewerbekarte

Benötige ich eine Reisegewerbekarte?

Eine Reisegewerbekarte wird benötigt, wenn jemand eine gewerbliche Tätigkeit ausübt, aber keine gewerbliche Niederlassung hat oder ohne vorherige Bestellung tätig ist.

Darunter fallen laut § 55 Abs. 1 Gewerbeordnung (GewO):

  • Ankauf und Vertrieb von Waren oder anderen gewerblichen Leistungen
  • Anbieten von Leistungen
  • Aufsuchung von Bestellungen auf Leistung (Tür-zu-Tür-Geschäft)
  • Ausübung von unterhaltenden Tätigkeiten als selbstständige Schaustellerin oder nach Schaustellerart

Ausnahmen von der Reisegewerbekartenpflicht sind in § 55 a GewO geregelt. Einige Beispiele sind:

  • Teilnahme an Messen, Festen oder öffentlichen Festen, wenn hierfür eine Erlaubnis der zuständigen Behörde vorliegt (§ 55a Abs. 1 Nr. 1 GewO)
  • Vertrieb von selbstgewonnenen Erzeugnissen z. B. Gemüse- und Obstanbau (§ 55 Abs. 1 Nr. 2)
  • Gewerbliche Tätigkeit in einer Gemeinde mit weniger als 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner, in der Sie auch Ihren Wohnsitz haben (§ 55 Abs. 1 Nr. 3)

Weitere Ausnahmen von der Reisegewerbekartenpflicht finden Sie in § 55 a und § 55 b der Gewerbeordnung.

Welche Unterlagen benötige ich?

Gemäß § 57 Abs. 1 GewO müssen Antragstellende ihre Zuverlässigkeit nachweisen, um eine Reisegewerbekarte zu erhalten. Der Nachweis der Zuverlässigkeit geschieht durch folgende Unterlagen:

  • Antragsformular (nur bei Antragsstellung vor Ort)

  • Ausweisdokumente

  • Führungszeugnis Belegart O

  • Auskunft aus dem Gewerbezentralregister Belegart 9

  • Bescheinigung in Steuersachen/Unbedenklichkeitsbescheinigung (für alle vertretungsberechtigten Personen)

    • Zu beantragen vor Ort oder per Telefon bei Ihrem zuständigen Finanzamt
    • Oder online über ELSTER
  • Ggf. Bescheinigung des Gesundheitsamtes nach dem Infektionsschutzgesetz (nur beim Verkauf unverpackter Lebensmittel)

  • Auszug aus dem Handels- oder Vereinsregister (bei juristischen Personen)

Was kostet die Reisegewerbekarte?

Für die Ausstellung der Reisegewerbekarte fällt eine Verwaltungsgebühr an, deren Höhe das für Antragstellende zuständige Ordnungsamt festsetzt. Die Formulare, welche für die Zuverlässigkeitsprüfung notwendig sind, können ebenfalls gebührenpflichtig sein. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie von den zuständigen Behörden.

Wichtige Hinweise

Die Reisegewerbekarte muss von Ihnen persönlich in der Gewerbemeldestelle in Empfang genommen werden und ist nur mit Ihrer Unterschrift gültig.

Falls Sie Ihr Reisegewerbe auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen ausüben wollen, ist eine Sondernutzungserlaubnis erforderlich. Diese müssen Sie bei der Stadtverwaltung beantragen.

Die Reisegewerbekarte ist in der Regel im gesamten Bundesgebiet gültig. Sie ist während der Gewerbeausübung mitzuführen und auf Verlangen vorzuzeigen.

Falls Sie eine Verkaufsveranstaltung im Reisegewerbe planen, könnte es sich um ein Wanderlager handeln. Näheres zum Wanderlager erfahren Sie hier.

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